Ein Nussknacker steht vor einem roten Hintergrund

©istock.com/Christine Glade

In der Advents- und Weihnachtszeit ist er eine beliebte Dekofigur: Der Nussknacker in Gestalt eines bunt bemalten Kerls blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits im 16. Jahrhundert schenkte König Heinrich VIII. von England seiner Frau einen kunstvoll verzierten Nussknacker. Doch erst ab dem 18. Jahrhundert begann die Erfolgsgeschichte dieses lustigen Gesellen. Immer öfter wurde er auf Weihnachtsmärkten verkauft und fand sich dann als Geschenk für die Kinder unter dem Weihnachtsbaum wieder.

Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge

©istock.com/Johnny Greig

Das Erzgebirge gilt als Wiege der Nussknacker, wo sie seit über 200 Jahren neben Lichterbögen, Räuchermännchen und Holzengeln hergestellt werden. Wenn Sie einmal einen Urlaub im Erzgebirge planen, vergessen Sie nicht, dem Nussknackermuseum in Neuhausen einen Besuch abzustatten! Hier können Sie erleben, was echte Sammelleidenschaft bedeutet: Knapp 5000 Nussknacker aller Art tummeln sich in den Räumen des ersten Nussknackermuseums von Europa.
Das Design des klassischen Nussknackers hat sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert, auch wenn es mittlerweile Exemplare aus Edelstahl und in Eichhörnchen-Form gibt. Zu den Markenzeichen eines typischen Nussknackers gehören der lange Bart, die schmucke Uniform und der große Mund mit den furchterregenden Zähnen. In diesem Look macht sich der Nussknacker besonders gut als Deko für die Fensterbank, den Kaminsims oder die weihnachtlich gedeckte Festtafel.
Vielleicht haben Sie ja in diesem Jahr Lust, beim weihnachtlichen Basteln mit Ihrer Familie einen Nussknacker selber zu bauen? Im Folgenden finden Sie eine DIY-Anleitung für einen Nussknacker aus Holz, der nicht nur schick aussieht, sondern auch seine Funktion zuverlässig erfüllt. Der Bastelaufwand ist zwar recht hoch, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen!
Und noch ein Tipp:
Basteln Sie doch ein paar kleine Brüder für den großen Nussknacker. Die können Sie ihm zur Seite stellen oder die Zweige Ihres Weihnachtsbaums damit schmücken. Weitere Ideen für originellen Weihnachtsbaumschmuck finden Sie in diesem Artikel.

Nussknacker selber bauen: Anleitung für die Weihnachtswerkstatt

Bevor Sie mit dem Bauen des Nussknackers beginnen, benötigen Sie möglichst hartes Holz für den Körper. Am besten verwenden Sie bereits zugeschnittene Rundhölzer für die einzelnen Körperteile. Kopf, Hals und Rumpf sollten Sie aus einem Stück Holz anfertigen, damit das neue Familienmitglied auch beim Nüsseknacken einen sicheren Stand hat.
Um Walnüsse & Co. ordentlich knacken zu können, nutzen die meisten Nussknacker eine integrierte Zange. Aber auch ein Schraubgewinde kann diese Funktion erfüllen. Dekorativer sieht es aus, wenn Sie eine Zange aus Holz wählen und den Griff farblich so anpassen, dass er zum Rest des Körpers passt. In der folgenden Anleitung wird eine hölzerne Zange zum Knacken der Nüsse eingebaut.

Walnüsse und Nussknacker

©istock.com/SilviaJansen

Das brauchen Sie:

  • Holzkleber
  • Bohrer
  • Säge
  • Lineal
  • Spaxschrauben
  • Holzfarbe in verschiedenen Tönen
  • Pinsel
  • Filz- und Fellstücke

[separator style_type=“none“ top_margin=“7″ bottom_margin=“7″ sep_color=““ border_size=““ icon=““ icon_circle=““ icon_circle_color=““ width=““ alignment=“center“ class=““ id=““]

So bauen Sie den Nussknacker:

Drei Nussknacker nebeneinander

©istock.com/shishic

  1. Zuerst bohren Sie ein etwa zwei Zentimeter breites, rechteckiges Loch in den oberen Bereich des Rumpfes. Hier wird der bewegliche Hebelarm der Zange untergebracht. Der Zangenkopf stellt später den Unterkiefer des Nussknackers dar. Die Achse des Hebelarms sollte mindestens fünf Millimeter dick sein. Dafür bohren Sie ein rundes Loch durch die Zange und den Rumpf.
  2. Wenn Sie die Zange erfolgreich im Körper des Nussknackers integriert haben, können Sie sich um die Figur des Nussknackers kümmern. Planen Sie für die Beine einen Durchmesser von mindestens zwei Zentimetern ein. Dann bohren Sie zwei Löcher in den Körper des Nussknackers, ungefähr zwei Zentimeter tief. Befestigen Sie die Beine, indem Sie sie gründlich mit Holzkleber verleimen. Für die Füße sägen Sie aus Holz zwei passende Halbkreise heraus, die Sie an den Beinen ebenfalls mit Holzkleber befestigen.
  3. Ein standfester Nussknacker benötigt einen stabilen Sockel. Sein Durchmesser sollte mindestens ein Drittel größer sein als der des Körpers. Eine Dicke von zwei bis drei Zentimetern ist ausreichend, damit der knackige Kerl seine aufrechte Position einhalten kann. Kleben Sie den Sockel an die Füße des Nussknackers und fixieren Sie ihn zusätzlich von unten mit Spaxschrauben. Um Kratzer auf glatten Flächen zu vermeiden, versehen Sie die Unterseite des Sockels mit einem passenden Stück Filz.
  4. Im nächsten Schritt können Sie sich den restlichen Körperteilen Ihres neuen Nussknackers widmen. Schließlich braucht er noch Arme und Hände, für die Sie wie bei den Beinen kleine Löcher in die Seiten des Rumpfes bohren. Für die Hände können Sie kleine Holzkugeln verwenden. Im Gesicht fehlen noch die Nase und die Ohren. Als Kopfbedeckung sollten Sie dem lustigen Gesellen einen feschen Helm oder Hut gönnen. Lassen Sie sich dazu gerne von den drei Nussknackern auf dem Bild inspirieren!
  5. Nun bekommt der Nussknacker sein Design, das Sie ganz nach Ihrem Geschmack gestalten können. In diesem letzten Arbeitsschritt dürfen besonders die Kinder ihre Kreativität ausleben. Ausgestattet mit Pinsel, bunten Holzfarben und im Idealfall einem großen Malkittel können sich die kleinen Künstler ans Werk machen.
Ein Weihnachtsmann malt einen Nussknacker an

©istock.com/Avid Creative, Inc.

Sie können den Nussknacker auch mit einem goldenen Finish veredeln oder sein Gewand mit Glitzersteinchen bekleben. Wenn Sie Ihren eigenen Nussknacker selber bauen, sind Ihrer Fantasie eben keine Grenzen gesetzt! Wichtiges Merkmal des typischen Nussknackers ist unter anderem sein Mund mit den großen Zähnen. Für das Malen des Mundes bedarf es einer ruhigen Hand, schließlich soll es später so aussehen, als ob der Nussknacker seine Arbeit mit den Zähnen verrichtet. Lassen Sie die Farbe gut trocknen, bevor Sie mit der restlichen Dekoration beginnen. Dazu zählen auf jeden Fall ein langer, zotteliger Bart und das krause Haupthaar. Beides können Sie prima aus Fellstücken formen, die Sie in einem gut sortierten Bastelgeschäft erhalten können.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und vor allem eine Menge Bastelvergnügen beim Bau Ihres eigenen Nussknackers!